- Berufsberatung
- Be|rufs|be|ra|tung 〈f. 20〉 Beratung (Jugendlicher) bei der Berufswahl
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Be|rufs|be|ra|tung, die:[von der Arbeitsagentur durchgeführte] Beratung in allen Fragen der Berufswahl, der Ausbildung u. des beruflichen Fortkommens.* * *
Berufsberatung,die Erteilung von Rat und Auskunft bei Berufswahl und Berufswechsel, besonders an neu ins Berufsleben eintretende Jugendliche, die zu einem ihren Anlagen und Neigungen entsprechenden Beruf gelangen sollen. Die Berufsberatung berücksichtigt dabei die Entwicklung des Arbeitsmarktes, besonders bei einschneidenden Veränderungen den Nachholbedarf der Berufe. Wegen der dynamischen Entwicklung der Berufswelt wird die Berufsberatung eher die Wahl eines Berufsfeldes als die Entscheidung für einen bestimmten Beruf betreiben. Berufsberatung und Berufswahl standen in den 1990er-Jahren unter dem Zeichen eines extremen Ungleichgewichts von Angebot und Nachfrage, sodass die Frage von Eignung und Neigung vielfach hinter der Chance, überhaupt einen Ausbildungsplatz zu bekommen, zurücktrat. Berufswahl ist ein komplexer Vorgang, bei einem ausreichenden Informationsstand stellt sich die Frage von Eignung und Neigung oft neu. Zunehmend werden deshalb bereits im allgemein bildenden Schulwesen Aufgaben der Berufsberatung wahrgenommen, so durch die Fächer Arbeitslehre und Berufskunde sowie durch Betriebsbesuche und -praktika. Auch in der Berufsgrundbildung wird versucht, die Berufswahl zu erleichtern.Die Berufsberatung entwickelte sich aus privaten Beratungsstellen zu gesetzlich geregelter und gemeinnütziger Beratung. Sie fällt in den Zuständigkeitsbereich der Bundesanstalt für Arbeit (Abkürzung BA) und wird von den Arbeitsämtern durchgeführt, jedoch ist seit 1994 unter bestimmten Voraussetzungen auch die private Berufsberatung und Ausbildungsstellenvermittlung zugelassen worden. Die Berufsberatung steht allen Bürgern unentgeltlich zur Verfügung. Hilfen der Berufsberatung sind u. a. Veröffentlichungen der BA, Schulungsunterlagen, Beratungsgespräche, auch über gesundheitliche Voraussetzungen, psychologische Eignungstests. Etliche Arbeitsämter unterhalten ein Berufsinformationszentrum.Die akademische Berufsberatung ist eine Einrichtung der Hochschulen, der Studentenwerke und der Arbeitsämter, die Studenten oder Studienbewerber besonders über Fragen der Berufswahl, der Berufsaussichten sowie der Studienvoraussetzungen, der Studienwege und -schwerpunkte unterrichtet. Die BA stellt einschlägiges Informationsmaterial zur Verfügung, z. B. die Zeitschrift »UNI-Berufswahlmagazin«, die neben eingehenden Analysen zur Orientierung auch Hinweise auf möglichen, Erfolg versprechende Studiengangswechsel vermittelt. In zahlreichen Hochschulorten bestehen bei den Arbeitsämtern besondere Abteilungen für die akademische Berufsberatung; für das gesamte Deutschland ist die Zentrale Arbeitsvermittlung (Abkürzung ZVA) in Frankfurt am Main zuständig. Die akademische Berufsberatung steht heute vor dem Problem eines erheblichen Überangebots an Akademikern, die die traditionellen Studiengänge durchlaufen haben, gegenüber sinkender Nachfrage am freien Markt ebenso wie beim Staat, besonders im Schuldienst (Einstellungsstopps). In einigen Bundesländern werden Versuche gemacht, die Studenten durch (unbezahlte) Praktika mit der Berufswelt zu konfrontieren. - In Österreich gibt es für Studierende und Studienanfänger Berufsberatungseinrichtungen der Hochschulen, der Österreichischen Hochschülerschaft und der Arbeitsämter. 1985 wurde in Wien eine »Servicestelle für Jungakademiker« zur Information, Beratung, Weiterschulung und Förderung der Hochschulabsolventen eingerichtet. - In der Schweiz bestehen eigenständige, meist kantonale Einrichtungen zur Beratung und Information von Abiturienten und Studenten in Fragen der Berufs- und Studienwahl.* * *
Be|rufs|be|ra|tung, die: [vom Arbeitsamt durchgeführte] Beratung in allen Fragen der Berufswahl, der Ausbildung u. des beruflichen Fortkommens.
Universal-Lexikon. 2012.